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Kalaschnikow stellt die neueste Version des leichten Maschinengewehrs und des 40mm-Granatwerfers vor

Kristóf Nagy

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Der russische Rüstungskonzern Kalaschnikow präsentiert auf der Rüstungsmesse Army 2024 vom 12. bis 14. August seine neueste Version eines leichten Maschinengewehrs und einen Unterlaufgranatwerfer im Kaliber 40 x 46 mm. Dies gab das Unternehmen noch vor Beginn der Messe über seinen Telegram-Kanal bekannt. Der zum russischen Rüstungsverbund Rostec gehörende Konzern hatte unlängst die Übergabe einer großen Charge von AK-12-Sturmgewehren an die russischen Streitkräfte öffentlich gemacht.

Mit der RPL-20 stellte Kalaschnikow bereits 2020 das Konzept eines leichten Maschinengewehrs mit Gurtzuführung im Kaliber 5,45 x 39 mm vor. Entgegen den zahlreichen Entwicklungen rund um die PKM im Kaliber 7,62 x 54 R mm ist die RPL-20 der erste substanzielle Entwurf eines leichten Maschinengewehrs mit Gurtzuführung im aktuellen russischen Sturmgewehrkaliber seit den 1970er Jahren. Das zuschießende PRL-20 mit langem Gashub und Drehkopfverschluss ist entgegen dem weit verbreiteten, aufschießenden und mit Magazinzuführung versehenen RPK-74 im gleichen Kaliber mit einer Vorrichtung für einen schnellen Rohrwechsel versehen. Kalaschnikow zufolge bestand die Waffe erste ausführliche Tests nach mehrjähriger Entwicklung bereits im Januar dieses Jahres.

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Laut Mitteilung verfügt das Maschinengewehr über eine Picatinny-Schiene, welche über die gesamte Gehäuse- und Vorderschaftlänge reicht und die Aufnahme zahlreicher optischer und optronischer Geräte ermöglicht. Die Schiene ist laut Hersteller fest verbaut und muss weder beim Nachladen, noch beim Zerlegen für eine feldmäßige Reinigung bewegt werden, wodurch der Haltepunkt der montierten Zielhilfen sich nicht verändert. Kalaschnikow zufolge soll das RPL-20 in zwei Versionen mit einer Rohrlänge von 590 mm und 415 mm angeboten werden. Dabei beläuft sich das Leergewicht der 1.100 mm langen Version mit 590mm-Rohr auf 5,5 kg. Die Munitionszuführung erfolgt aus einer an der Gehäuseunterseite befestigten Box, welche einen 100 Patronen fassenden Gurt aufnimmt. Ob die russischen Streitkräfte überhaupt ein substanzielles Interesse an dem RPL-20 haben, ist indes nicht bekannt.

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Als weitere Neuerungen stellte Kalaschnikow den als GP-46 bezeichneten Unterlaufgranatwerfer im Kaliber 40 x 46 mm vor. Der Granatwerfer ist ausgelegt für die Aufnahme unter die gängigen AK-Sturmgewehrtypen und kann mit einer speziell entwickelten Schulterstütze auch als Stand-alone-Werfer verwendet werden. Die Waffe mit einer Rohrlänge von 380 mm wiegt Herstellerangaben zufolge 1,6 kg und verfügt über eine offenes Leiterviser mit Marken alle 50 m bis zu einer maximalen Richtweite von 400 m.

Das Handwaffensegment bleibt trotz der wachsenden Geschäftsbereiche wie der Herstellung von Drohnen oder Loitering Munition weiterhin das Kerngeschäft des Kalaschnikow-Konzerns. Dies gilt sowohl für die seit Beginn des Ukrainekrieges rasant gestiegenen einheimischen Aufträge, als auch für den Exportmarkt, wo Kalaschnikow z.B. in Indien ein bedeutendes Joint Venture mit einem einheimischen Partner zur Fertigung von Sturmgewehren unterhält.

Kristóf Nagy