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Deutschland will bis zu 600 Patriot-Raketen PAC-3 MSE für fünf Milliarden Dollar kaufen

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Die deutsche Regierung hat in den USA den Kauf von bis zu 600 Raketen des Typs PAC-3 (Patriot Advanced Capability-3) MSE (Missile Segment Enhancement) für das Luftverteidigungssystem Patriot beantragt. Wie es in einer Mitteilung der Defense Security Cooperation Agency weiter heißt, hat das US-Außenministerium dem Verkauf, der einen Wert von etwa fünf Milliarden US-Dollar aufweist, bereits zugestimmt und den Kongress über den möglichen Verkauf informiert. Dem US-Kongress obliegt die finale Billigung.

Der von Lockheed Martin hergestellt PAC-3 MSE gilt als modernster Effektor für das Patriot-System und ist in besonderem Maße zur Flugkörperabwehr befähigt. So funktioniert er nach dem sogenannten Hit-to-Kill-Prinzip, bei dem ein anfliegender Gefechtskopf durch kinetische Energie quasi „pulverisiert“ wird.

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Der Mitteilung zufolge umfasst die deutsche Anfrage neben Flugkörpern unter anderem Werkzeuge und Testausrüstung, Schieß- und Testprogramme, Unterstützungsausrüstung, technische Dokumentation, Schulungsausrüstung, Ersatz- und Reparaturteile, Schulungen, Transport, Unterstützung des Qualitätssicherungs-Teams, technische Hilfe der US-Regierung und von Auftragnehmern, technische und logistische Unterstützungsdienste, Systemintegration und -prüfung, Teilnahme am internationalen Programm für technische Dienstleistungen, Modifizierungssätze für Startgeräte, MSE-Umrüstsätze und andere damit verbundene Elemente der Logistik und Programmunterstützung.

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Nach Einschätzung des State Department wird der vorgeschlagene Verkauf die Außenpolitik und die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten unterstützen, indem er die Sicherheit des NATO-Bündnisses verbessert, das eine wichtige Kraft für die politische und wirtschaftliche Stabilität in Europa sei. Der vorgeschlagene Verkauf werde sich auch nicht negativ auf die Verteidigungsbereitschaft der USA auswirken.

Deutschlands Fähigkeit werde erweitert, gegenwärtigen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen und die Verteidigungsfähigkeit seines Militärs zu erhöhen. Ein Käufer verlangt dem Dokument zufolge in der Regel Kompensationsgeschäfte. Jede Kompensationsvereinbarung werde in Verhandlungen zwischen dem Käufer und dem Auftragnehmer, hier Lockheed Martin mit Sitz in Dallas, festgelegt.

Die Beschreibung und der Dollarwert beziehen sich auf die höchste geschätzte Menge und den höchsten geschätzten Dollarwert auf der Grundlage des ursprünglichen Bedarfs. Der tatsächliche Dollarwert könne niedriger sein, je nach dem endgültigen Bedarf, der Haushaltsbefugnis und der unterzeichneten Kaufvereinbarung(en), falls und sobald diese abgeschlossen werde, heißt es in dem Dokument. Das heißt, dass die Bundesregierung auch weniger Raketen bestellen kann, wenn sie sich dazu entscheidet.
lah