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Black Hornet 4 – U.S. Army beschafft neue Nanodrohnen

Kristóf Nagy

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Die U.S. Army hat den Optronik- und Drohnenspezialisten Teledyne FLIR mit der Lieferung von Black Hornet 4 Nanodrohnen (sUAS) beauftragt. Dies gab das Unternehmen am 22.10.2024 in einer Pressemitteilung bekannt. Der Mitteilung zufolge hat der über fünf Jahre gehende Vertrag einen Gesamtwert von 91 Millionen US-Dollar. Teledyne FLIR zufolge steigt dadurch der Gesamtwert der Black Hornet 4 Beschaffungen durch die Army potenziell auf über 300 Millionen US-Dollar.

Das zu Teledyne Technologies gehörende Teledyne FLIR mit Sitz in Boston, im US-Bundesstaat Massachusetts, hat seit 2018 das Vorgängermodell Black Hornet im Wert von über 215 Millionen US-Dollar an das US-Heer geliefert. Neben den Kleinstdrohnen wahren auch Bodenstationen, Ersatzteile und Ausbildungsdienstleistungen Teil des Paketes. Im November 2023 erfolgte dann die Vorstellung der neuen Black Hornet 4, von der im ersten Los Systeme im Wert von 25 Millionen US-Dollar bereits abgerufen wurden.

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Laut Mitteilung ist die aktuelle Beschaffung Teil der zweiten Phase des Soldier Born Sensor (SBS) Programms, zur Steigerung des Situationsbewusstseins auf der untersten taktischen Ebene.

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Die Black Hornet 4 kann im Handumdrehen und quasi direkt nach der Entnahme aus der Transporttasche, welche auch gleichzeitig zum Aufladen der insgesamt drei wechselbaren Akkus dient, gestartet werden. Die Initialisierung der Systeme dauert weniger als 20 Sekunden. Danach kann die gerade einmal 70 g schwere Drohen aus der Hand gestartet werden. Trotz des geringen Gewichtes ist die aktuelle Version fast doppelt so groß und schwer wie das Vorgängermodell. Als Sensorik ist eine 12 Megapixel Tagsichtkamera mit sehr guter Auflösung bei schlechten Lichtverhältnissen und eine hochauflösende Wärmebildkamera verbaut. Die Steuerung und Datenverarbeitung an Bord erfolgt über einen energiesparenden Qualcomm QRB5165 Prozessor. Die integrierte Hinderniserkennung erlaubt den sicheren Betrieb auch außerhalb der direkten Sichtlinie in schwerem Gelände, wie etwa in mit Trümmern verstellten Gebäuden. Grundsätzlich ist die Black Hornet 4 für einen Betrieb in einer Umgebung ohne GNSS-Empfang ausgelegt. Die Positionsbestimmung erfolgt über Bildverarbeitung. Im Falle eines Verbindungsabrisses kehrt die Drohne automatisch zu dem Bediener zurück.

Die Black Hornet 4 kann Herstellerangaben zufolge bis zu 30 Minuten in der Luft bleiben. Neben dem sehr leisen Antrieb, welcher gerade einmal eine Emission von 20 dB erzeugt, ist die Back Hornet 255 mm lang und hat einen Rotordurchmesser von 190 mm. Dies trägt einerseits zu der Überlebensfähigkeit des Systems bei, andererseits können auch kleine Fensteröffnungen und Spalte durchflogen werden. Dennoch vermag die sUAS eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 36 km/h zu erreichen und kann bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 46 km/h, bei Böen sogar bis 55 km/h, eingesetzt werden.

Die Black Hornet ist mit der unterschiedlichen Generation seit über einem Jahrzehnt bei zahlreichen Streitkräften, aber auch Strafverfolgungsbehörden im Einsatz. Interessanterweise wurde 2016, in der ersten Phase des SBS-Programms, die Beschaffung des Systems noch aus Kostengründen abgelehnt. Ende 2022 wurde zudem bekannt, dass die norwegische und britische Regierung gemeinsam Black Hornet Drohnen für die Ukraine beschaffen. Dieser Initiative schloss sich im Sommer 2023 auch die USA an und lieferte weitere Systeme.

Kristóf Nagy