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Rheinmetall liefert 84 EIMOS-81-mm-Mörsersysteme an das spanische Heer

Waldemar Geiger

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Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall wurde von der spanischen Regierung mit der Herstellung und Lieferung von 84 fahrzeuggestützten 81-mm-Mörsersystemen des Typs EIMOS beauftragt. Wie das Unternehmen in einer heutigen Pressemitteilung schreibt, wurde dazu ein Rahmenvertrag mit einem Volumen von rund 150 Millionen Euro mit der spanischen Konzerntochter Rheinmetall Expal Munitions geschlossen. Die Lieferung der Systeme erfolgt Rheinmetall zufolge zwischen Ende 2024 und Ende 2027. Auf welche Plattform

Die Abkürzung EIMOS steht Expal Integrated MOrtar System, einem plattformunabhängigen Mörsersystem mit einem 360-Grad-Wirkbereich, welches Anfang der 2010er Jahre in die spanische Legion eingeführt wurde. Wie ein Konzernsprecher auf Nachfrage von hartpunkt bestätigte, handelt es sich bei der nun getätigten Beschaffung um den Dual-EIMOS. Der Dual-EIMOS ist eine weiterentwickelte und an die Anforderungen des amphibischen Kampfes angepasste Version des EIMOS-Mörsersystems, die vor wenigen Jahren das das spanischen Marineinfanteriecorps gekauft wurde.

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Zu den Modifikationen des Dual-EIMOS zählt ein verbessertes Dämpfersystem, welches gemäß spanischen Presseberichten bis zu 90 Prozent des Rückstoßes kompensieren kann und somit zur Schonung bzw. Langlebigkeit des Fahrzeugfahrwerks beiträgt. Darüber hinaus wurde eine neues Trägheitsnavigationssystem (INU) der letzten Generation integriert, welches den präzisen Waffeneinsatz auch abseits von Verbindungen zu Global Navigation Satellite Systemen (GNSS) sicherstellt.

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Auf welchen Fahrzeugen die neu beschafften Mörser eingesetzt werden, geht die Rheinmetall-Meldung nicht ein. In der Marineinfanterie sowie bei den Fallschirmjägerkräften des spanischen Heeres wurde das Mörsersystem auf der Ladefläche eines VAMTAC ST5 integriert. Das leicht geschützte 4×4-Fahrzeug der Fünf-Tonnen-Klasse des spanischen Herstellers Urovesa bietet der Besatzung ein Level 3-Schutzniveau gemäß der STANAG 4569. Für das Abfeuern muss die Besatzung jedoch die Kabine verlassen und den Mörser per Hand laden.

Das Waffensystem kann früheren Herstellerangaben zufolge jedoch in praktisch jedes Militärfahrzeug mit einer Nutzlast von mindestens 2,5 t integriert werden, und es ist in der Lage, zielgenaue Feuerunterstützung in den Kalibern 60 bzw. 81 mm (das Waffensystem ist umrüstfähig) innerhalb weniger Sekunden zu leisten. Die Waffenanlage ist nach Eingang des Feuerkommandos selbstrichtend, kann bei Bedarf jedoch auch durch Joystick per Hand gerichtet werden. Das Laden der Waffenanlage (max. 16 Schuss pro Minute) erfolgt per Hand.

Während des Marsches kann der Bediener potentielle Gefahrenbereiche auf der digitalen Karte markieren. EIMOS richtet dann während der Fahrt automatisch auf diesen Punkt. Im Falle einer notwendigen Feuerunterstützung kann diese dann unmittelbar nach Halt des Fahrzeuges erfolgen, der Ladeschütze muss in diesem Fall nur noch die Patrone mit der erforderlichen Ladung ansetzen. Bei Ausfall des Fahrzeuges oder Bedarf eines abgesessenen Einsatzes kann das Rohr ohne spezielles Werkzeug aus dem EIMOS entnommen und mittels mitgeführtem Zweibein, Bodenplatte und Periskop in klassischer Weise auch abseits des Fahrzeuges genutzt werden.

Waldemar Geiger