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Stingray-Torpedos für deutsche Marineflieger im Gespräch

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Deutschland und Großbritannien haben sich im Rahmen des am Mittwoch unterschriebenen Trinity-House-Abkommens zu einer vertieften Kooperation in Verteidigung und Rüstung bekannt. Ein Schwerpunkt ist dabei die maritime Zusammenarbeit im Nordatlantik und in der Nordsee, bei der es unter anderem um die Erstellung eines klaren Unterwasserlagebildes und den Schutz kritischer Infrastrukturen geht, wie aus dem Communiqué zur Vereinbarung hervorgeht. 

Darüber hinaus sollen gemeinsame Anstrengungen zur Verbesserung der U-Boot-Abwehr mit Schiffen, U-Booten und Flugzeugen unternommen werden. Dazu werden nach den Vorstellungen der beiden Regierungen die zukünftigen deutsche Seefernaufklärer des Typs P-8A Poseidon temporär in Großbritannien stationiert. Die Flugzeuge sollen vom schottischen Stützpunkt Lossiemouth aus operieren.  

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Außerdem ist die Entwicklung einer gemeinsamen Ausbildung für die Besatzungen der Seefernaufklärungsflugzeuge vorgesehen. Als weiter Schritt werde die gemeinsame Beschaffung des britischen Torpedos Stingray Mod 2 für die Seefernaufklärungsflugzeuge beider Länder gefördert, heißt es in dem Communiqué.

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Das britische Verteidigungsministerium hatte den Stingray-Hersteller BAE Systems erst im Sommer einen Auftrag im Volumen von rund 60 Millionen Pfund geben, um in einem Zeitraum von vier Jahren den Stingray-Torpedo weiterzuentwickeln. Im Auftrag enthalten ist die Konstruktion eines Prototyps und Tests im Wasser. Medienberichten zufolge geht es dabei um die Weiterentwicklung des Stingray Mod 1 zur Mod-2-Variante.

Nach Angaben von BAE Systems wird der Stingray Mod 1 von der Royal Navy, Royal Air Force sowie den norwegischen Streitkräften eingesetzt. Der Stingray Mod 1 sei ein luftgestützter, leichter Torpedo zur U-Boot-Abwehr, der von Fregatten, Hubschraubern und Seefernaufklärungsflugzeugen gegen U-Boot-Ziele aller Art eingesetzt werden.

Laut Hersteller verfügt er über ein hochentwickeltes akustisches Zielsuchsystem und ein äußerst präzises Navigationssystem. Der Torpedo könne Ziele eigenständig erkennen, klassifizieren und angreifen.

Auf Basis seines Vorgängers Mod 0 verfügt der Sting Ray Mod 1 nach Angaben von BAE Systems über ein komplett neues Sonarsystem, einen unempfindlichen Gefechtskopf, ein neues Taktik- und Navigationssystem sowie ein neues Seewasser-Batteriesystem.

Großbritannien, Norwegen und Deutschland beschaffen oder haben bereits die P-8A Poseidon in Bestand und wollen eng bei der U-Boot-Abwehr zusammenarbeiten.
lah