Im Rahmen des sogenannten Projekt Artemis der US-Streitkräfte sind vier Anbieter von Langstrecken-Einweg-Angriffsdrohnen für die nächste Phase ausgewählt worden. Dies gab die im Rahmen des US-Verteidigungsministeriums agierende Defense Innovation Unit (DIU) am 14. März 2025 in einer Pressemitteilung bekannt. Zu den Finalisten gehören die beiden US-amerikanischen Unternehmen Dragoon und AeroVironment sowie die beiden US-Softwarespezialisten Auterion und Swan, welche jeweils mit einer ukrainischen Drohnenplattform in das Rennen gehen.
Laut DUI ist das Ziel des Ende 2024 begonnenen Vorhabens, idealerweise marktverfügbare Langstrecken-Einweg-Angriffsdrohnen zu erproben, welche auch unter Einfluss massiver elektronischer Störmaßnahmen und in einem Umfeld mit unterdrückter Satellitennavigation (GNSS) effektiv eingesetzt werden können. Dabei ist die Vorgabe zu berücksichtigen, dass der Systempreis so niedrig gehalten sein muss, dass ein Masseneinsatz zur Sättigung der gegnerischen Abwehr ökonomisch abbildbar ist.
Die vier ausgewählten Unternehmen wurden in den letzten vier Monaten aus insgesamt 165 eingereichten Bewerbungen ausgewählt. Dazu hielt die DUI zahlreiche Workshops und Vergleichsflüge durch. Die Dynamik des Vorhabens zeigt, dass der nächste Meilenstein für den finalen Prototypenstand und den damit verbundenen erfolgreichen Flugnachweis durch die Finalisten bis Ende Mai vorzulegen ist. Der Abschluss der Prototypenerprobung ist für den 30. Juni 2025 angesetzt.
Laut Projektbeschreibung soll das im Rahmen von Artemis entwickelte System vom Boden aus starten und Ziele in einem Entfernungsband von 50 bis 300 km und idealerweise sogar darüber hinaus bekämpfen können. Dabei soll die Plattform kostengünstig, einfach und schnell zu fertigen und leicht modifizierbar, respektive modernisierbar sein. Zudem soll die Nutzlast modular und je nach Ziel angepasst werden können. Auf die bereits erwähnten Resistenzen gegen elektronische Störmaßnahmen wird laut Projektbeschreibung besonderer Wert gelegt.
Kristóf Nagy