Der zur RTX-Gruppe gehörende US-Rüstungskonzern Raytheon überführt sein neues Radar für die bodengebundene Luftverteidigung mit der Bezeichnung „Lower Tier Air and Missile Defense Sensor“ (LTAMDS) in die Serienproduktion, nachdem es das strenge Testprogramm der U.S. Army abgeschlossen habe, teilte das Unternehmen mit.
In den US-Streitkräften wird die bodengebundene Luftverteidigung von der U.S. Army sichergestellt. Das zur Abdeckung eines Radius von 360 Grad befähigte LTAMDS ist der Nachfolger des bisherigen Patriot-Radars. Zusammen mit dem Führungssystem IBCS von Northrop Grumman und den PAC-3-Flugkörpern von Lockheed Martin werden damit die bisherigen Patriot-Luftverteidigungssysteme modernisiert.
LTAMDS habe acht erfolgreiche Flugtests von zunehmender Komplexität absolviert, um das Radar zu testen und seine Fähigkeiten gegenüber realen Bedrohungen zu beweisen, schreibt Raytheon in der Mitteilung. Mit dem damit verbundenen Erreichen des Meilensteins C sei die Produktions- und Einsatzphase des Programms eingeleitet worden. LTAMDS werde nun offiziell von der U.S. Army als „Program of Record“ bezeichnet und könne sowohl für die Landesverteidigung als auch für Einsätze außerhalb der USA eingesetzt werden.
Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben kürzlich die ersten sechs LTAMDS an das US-Heer geliefert, die durch einen 2019 vergebenen Auftrag finanziert werden. Raytheon stellt derzeit acht weitere LTAMDS-Radare pro Jahr her und will die jährliche Produktion auf 12 Systeme steigern, um die weltweite Nachfrage zu decken. Der Konzern werde das siebte und achte Radar noch in diesem Jahr ausliefern und produziere Radare für die U.S. Army und Polen, die im August 2024 in Auftrag gegeben wurden.
Polen ist der erste internationale Kunde, der LTAMDS in seine Luft- und Raketenabwehrarchitektur integriert. Ein Dutzend weiterer Länder haben den Angaben zufolge Informationen über LTAMDS angefordert.
lah