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U.S. Army experimentiert mit FPV-Drohnen und 3D-Druck

Kristóf Nagy

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Die U.S. Army setzt bereits seit geraumer Zeit zahlreiche Lektionen in puncto Drohnenkriegsführung aus dem Ukrainekrieg um und experimentiert mit der „frontnahen“ Fertigung durch 3D-Druck. So wurde etwa bereits Ende März bekannt, dass im Februar auf dem Übungsplatz Grafenwöhr erstmalig unter Bezeichnung „Project Shiv“ FPV-Drohnen mit scharfer Wirkladung außerhalb der USA in einem Gefechtsschießen zum Einsatz kamen. Seitdem hat das Gelände in der Oberpfalz immer wieder Raum für Versuche mit unbemannten Luftfahrzeugen geboten.

Der Mitteilung der Army zufolge war für die erfolgreiche Durchführung des Drohnen-Gefechtsschießens für das Team von Project Shiv eine ausführliche Vorbereitung notwendig. Die nötigen Sicherheitsbestimmungen wurden vom U.S. Army Combat Capabilities Development Command, dem 7. Army-Ausbildungskommando entwickelt. Dabei stand dem Team die seit 2022 durch das 7. Army-Ausbildungskommando betriebene Joint Multinational Training Group-Ukraine (JMTG-U) zur Seite.

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Die Auswahl von Grafenwöhr als Übungsraum überrascht indes wenig. Seit geraumer Zeit befindet sich auf dem Balli Airfield in der Nähe der gerade einmal 20 km südwestlich gelegenen Stadt Vilseck ein Epizentrum der UAS-Entwicklung der Army. Neben der Garnison der JMTG-G finden sich auf dem Gelände auch die Labore und Werkstätten des 2nd Cavalry Regiment’s (2CR) Small Unmanned Aerial SystemsProgram. Hier können Drohnenkomponenten gefertigt, montiert und erprobt bzw. eingeflogen werden. Zudem hat die Army am Standort in Vilseck auch umfangreiche additive Fertigkapazitäten. So wurden etwa die für Project Shiv verwendeten und vom U.S. Army Combat Capabilities Development Command (DEVCOM) entwickelten Wirkmittel im Vorfeld dort gedruckt. Hierdurch demonstriert das Team die Fähigkeit, zentral entwickelte Entwürfe global und in unmittelbarer Nähe zum Anwendungsort herzustellen.

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Die Spezialisten des 2CR UAS-Labors sind jedoch nicht die einzigen Nutzer der Liegenschaft in Grafenwöhr für die FPV-Drohnenerprobung. So teilte die 2021 aufgestellt 2. Multi-Domain Task Force Mitte April mit, dass sie die Erprobungen von 3D-gedruckten FPV-Flächendrohnen als Träger für Mittel der elektronischen Kampfführung in der Oberpfalz durchführen würde. Bei der Konstruktion der unbemannten Luftfahrzeuge sei ein Augenmerk auf die Wiederverwertbarkeit von Schlüsselkomponenten im Falle einer Beschädigung gelegt worden, so die Mitteilung.

Kristóf Nagy