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Anduril Industries stellt neue kompakte Universaldrohne vor

Kristóf Nagy

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Das US-Rüstungsunternehmen Anduril Industries hat eine neue, von einem Soldaten tragbare und hochgradig autonome Drohne (UAS) für unterschiedliche Gefechtsaufgaben vorgestellt. Dies gab das Unternehmen gestern in einer Pressemitteilung bekanntgegeben. Den Angaben zufolge soll die als Bolt bezeichnete Drohne die Leistungsparameter einer Wirkmittel tragenden FPV-Drohne aufweisen. Im Vergleich mit einer FPV-Drohne soll das neue UAS jedoch zuverlässiger sein, weniger Anforderungen an den Bediener stellen und mit geringerem Ausbildungsaufwand einsetzbar sein.

Die in der Grundkonfiguration als Bolt bezeichnete Quadcopter-Drohne wiegt knapp 5,5 kg. Das faltbare UAS kann von seinem Bediener in einem Rucksack mitgeführt werden und laut Hersteller nach wenigen Minuten Vorbereitungszeit von jeder beliebigen ebenen Fläche senkrecht gestartet oder gelandet werden. Die Reichweite und Flugzeit gibt Anduril Industries mit 20 km und 45 Minuten an.  Bolt ist dem Hersteller zufolge für Aufklärungs- und Überwachungsaufgaben sowie für Such- und Rettungsmissionen (SAR) ausgelegt.

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Die Optronik der Drohne und damit letztendlich auch der Bediener wird durch ein Softwarepaket in der Missionsdurchführung unterstützt. Die auf einem Touchscreen der Bodenstation per Knopfdruck markierten Ziele können im Anschluss selbstständig von Bolt verfolgt werden. Die integrierte künstliche Intelligenz erlaubt nach Angaben von Anduril auch die Aufrechterhaltung der Zielverfolgung im Falle einer kurzzeitigen Unterbrechung der Sichtlinie durch Hindernisse. Dabei nutzt die Bodenstation eine angepasste Version des als Lattice bezeichneten Führungs-Management-Systems, welches ebenfalls von Anduril Industries hergestellt wird und kompatibel mit anderen Drohnen und Systemen aus dem eigenen Hause ist. Diese erlaubt auch eine einfache Wegpunktnavigation, Herstellerangaben zufolge auch in einer Umgebung mit eingeschränkter GNSS-Navigation.

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Bolt-M ist die Wirkmittel tragende Version des UAS und verfügt über eine Möglichkeit zur Integration einer Nutzlast von bis zu knapp 1,4 kg. Hierdurch variiert das Abfluggewicht zwischen 5,9 kg und 6,8 kg.

Die Flugzeit reduziert sich laut Hersteller auf 40 Minuten. Weitere Angaben zum Gefechtskopf beinhaltet die Mitteilung nicht. Einem Werksvideo zufolge besteht die Möglichkeit, den Sprengpunkt über dem Ziel zu wählen. Zudem ist auf Grafiken zu Bolt eine Auslegung zu sehen, welche eine gerichtete Hohlladung vermuten lässt.

Der große Vorteil liegt laut Hersteller darin, dass mit der Bolt-M durch einfache und intuitive Einstellungen an einem Touchscreen Flugprofile möglich sind, welche ansonsten nur durch intensiv geschulte FPV-Drohnen-Piloten realisierbar seien. Möglich werde dies durch die umfangreiche Softwareunterstützung des Bedieners. Es ist jedoch festzuhalten, dass die zweifelsohne realisierte Komplexitäts- und damit auch Kostenreduktion der Bedienerausbildung sich in einem in Relation zu einer konventionellen FPV-Drohne deutlich höheren Systempreis niederschlagen wird. Zu letzterem Aspekt sind aktuelle herstellerseitig keine Angaben verfügbar. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die Kosten einer Bolt-M unter denen einer Switchblade 300 liegen werden.

Kristóf Nagy