Anzeige

Aufklärungsdrohnen – Bundeswehr eröffnet Teilnahmewettbewerb um ALADIN-Nachfolge

Waldemar Geiger

Anzeige

Das Bundeswehrbeschaffungsamt BAAINBw hat das Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb für die Lieferung von „leichten, einfach bedienbaren, unbemannten Fluggeräten (UAS) zur militärischen Aufklärung im Nahbereich“ als Nachfolgesysteme für die Aufklärungsdrohne ALADIN (Abbildende Luftgestützte Aufklärungsdrohne im Nächstbereich) eröffnet. Dies geht aus einer heute erschienenen BAAINBw-Veröffentlichung auf der europäischen Onlinevergabeplattform TED hervor.

In der Bundeswehr dienen die 2005 erstmals eingeführten leichten ALADIN-Aufklärungsdrohnen in der Aufklärungs- und Kampftruppe zur Ziel-, Wirkungs- und Lageaufklärung bei Tag und Nacht. „Sie sind auf zeitlich und räumlich begrenzte Aufklärung und Überwachung bis zu einer Reichweite von maximal 5 km ausgelegt“, heißt es in einer Beschreibung der Bundeswehr.

Anzeige

Der TED-Mitteilung zufolge ist es beabsichtigt, eine Rahmenvereinbarung mit einem Hersteller über voraussichtlich 147 Aufklärungssysteme mit einer Option zur Beschaffung 600 weiterer Drohnen zu liefern.

Anzeige

Dem BAAINBw zufolge muss „als Anhalt zur ersten Eingrenzung der Anforderungen an ein System“ jede „neue“ ALADIN über folgende Leistungscharakteristika verfügen:

  • maximales Abfluggewicht von 4 kg
  • eine ununterbrochene Flugdauer von mindestens 90 Minuten
  • über eine Mindestreichweite des Datenlinks von 15 Kilometern unter „Line of Sight (LOS)“-Bedingungen verfügen
  • über einen elektrooptischen und Infrarot (EO/IR)-Sensor als Aufklärungsnutzlast verfügen, welcher als Kombinutzlast sowohl im visuellen als auch im infraroten Spektrum (fernes IR- Fenster) arbeitet
  • in den Klimakategorien A1/A2/A3, B1 und C0 gemäß Standardization Agreement (STANAG) 4370 in Verbindung mit AECTP 200 Leaflet 2311/1 betrieben werden können
  • gegen Umwelt- und Wettereinflüsse mindestens gemäß IP53 geschützt und bedienbar sein

Das BAAINBw verweist darauf, dass die konkreten und detaillierten Leistungsanforderungen an das neuen ALADIN-System erst im Zuge der Aufforderung zu Angebotsabgabe mit der Leistungsbeschreibung mitgeteilt werden.

Absicht ist es, die neue Aufklärungsdrohne in den Teilstreitkräften Heer, Marine und Luftwaffe einzusetzen. Missionsvorbereitung und Einsatz sollen mit maximal zwei Personen ausgeführt werden können.

Als mögliche Kandidaten – in alphabetischer Reihenfolge – für die ALADIN-Nachfolge gelten gut informierten Kreisen zufolge die ALADIN 2.0 von Rheinmetall, die RQ-35 Heidrun des dänischen Herstellers Sky-Watch (vertrieben über die Dynamit Nobel Defence Digital) sowie die Twister des deutschen Drohnenspezialisten Quantum Systems.

Waldemar Geiger