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Deutsches UGV- und KI-Start-Up ARX Robotics sichert sich 31 Millionen Euro Investment

Waldemar Geiger

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ARX Robotics, ein deutsches Start-Up von skalierbaren Robotersystemen für den Masseneinsatz in militärischen und kommerziellen Anwendungen und Autonomiepaketen für bestehende Plattformen, hat nach eigenen Angaben eine sogenannte Series A Finanzierungsrunde in Höhe von 31 Millionen Euro abgeschlossen. Dies geht aus einem Beitrag des Unternehmens auf der Plattform LinkedIn hervor.

Nach Angaben des Unternehmens konnte die von HV Capital, mit Unterstützung von Omnes Capital, dem NATO Innovation Fund und Project A, geführte Finanzierungsrunde ausschließlich mit europäischen Investoren abgeschlossen werden. Für den NATO Innovation Fund stellt dies eine Folgefinanzierung dar, da die im Juni 2024 abgeschlossene Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 9 Millionen Euro bereits vom NATO Innovation Fund angeführt wurde.

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ARX Robotics gibt an die Finanzmittel für den Aufbau und Ausbau von Fabriken und Lieferketten in ganz Europa nutzen zu wollen, um die Produktion der firmeneigenen unbemannten Systeme massiv auszuweiten. Vor rund zwei Wochen kündigte das Unternehmen an 45 Millionen Pfund – umgerechnet rund 53 Millionen Euro – in den Aufbau einer neuen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsanlage in Großbritannien investieren zu wollen, in der in den nächsten zweieinhalb Jahren 90 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Das Unternehmen gibt an, dass die eigenen unbemannten Systeme bereits in Großbritannien strengen Feldversuchen unterzogen und an die britischen Einsatzanforderungen angepasst werden. „In enger Abstimmung mit der 1st Queen’s Dragoon Guards (QDG) untersuchen wir nun aktiv die Integration unseres Gereon RCS in die britischen Kriegsführungsdoktrinen“, heißt es in einem LinkedIn-Beitrag von vor zwei Wochen.

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Darüber hinaus will das Unternehmen die Entwicklung und Einführung von ARX Mithra OS Autonomiesoftware beschleunigen, das die KI-gestützte Modernisierung von NATO-Bestandsflotten ermöglichen soll. Dazu wurde unter anderem am 28. März 2025 eine strategische Partnerschaft mit Daimler Truck eingegangen. Ziel sei es, gemeinsam die nächste Generation der digitalen Entwicklung im Bereich militärischer Fahrzeuge voranzutreiben, hartpunkt berichtete.

Unbemannte Bodensysteme

Das Herzstück von ARX Robotics sei die modulare Gereon-Familie unbemannter Bodenfahrzeuge (Unmanned Ground Vehicles, UGVs). Diese lassen sich laut Hersteller für eine Vielzahl von militärischen Szenarien ausrüsten, darunter Schießübungen und -simulationen, Transport und medizinische Evakuierung oder spezielle Sensoranwendungen für Aufklärungsmissionen.

ARX Roboter können nach Angaben des Unternehmens auch in verschiedenen kommerziellen und humanitären Anwendungen eingesetzt werden, um die Produktivität, Sicherheit und Effizienz von Arbeitskräften zu erhöhen. So zum Beispiel bei der Überwachung kritischer Infrastruktur mit Kameras und Sensoren und als Transportgerät in Katastrophengebieten.

Erst im Februar 2025 gab das Unternehmen an, 30 seiner speziell für die Erfordernisse der ukrainischen Streitkräfte angepassten UGV-Systeme im Auftrag der Bundesregierung an die ukrainischen Streitkräfte geliefert zu haben. „Dies beinhaltete mehrere Besuche vor Ort, direkte Zusammenarbeit mit den Einheiten an der Front und schnelle, iterative Entwicklungszyklen. Innerhalb weniger Monate implementierte ARX eine Reihe mechanischer und softwaretechnischer Modifikationen, um die Einsatzfähigkeit und Effektivität unter realen Bedingungen zu gewährleisten“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung im Februar 2025.

Mithra OS Autonomiesoftware

ARX Robotics hat sein KI-Tool mit der Bezeichnung ARX Mithra OS Anfang Dezember 2024 vorgestellt, mit dem bereits eingeführte Militärfahrzeuge in unbemannte Bodensysteme (UGV) verwandelt werden können.

Das auf Basis der ARX Mithra OS laufende Legacy Autonomy Kit ermöglicht nach Angaben des Herstellers die Nachrüstung einer Vielzahl von bereits eingeführten Militärfahrzeugen. Durch die Digitalisierung von Teilen oder der ganzen Flotte könnten diese Fahrzeuge in Zukunft mit hohem Autonomiegrad und durch eine breit aufgestellte Interkonnektivität zahlreiche Aufgaben ohne menschliche Besatzung durchführen.

Waldemar Geiger