Anzeige

Deutschland will Rüstungskooperation mit Indien ausbauen: tkMS bietet U-Boote an

Anzeige

Deutschland will die Zusammenarbeit mit Indien in Zukunft auch bei Verteidigungsangelegenheiten ausbauen, um die regelbasierte internationale Ordnung zu stärken. „Um das sicherheitspolitische Engagement der Bundesregierung zu unterstreichen, zeigt die Bundeswehr häufiger Präsenz im indo-pazifischen Raum und weitet ihre Zusammenarbeit mit den indischen Streitkräften aus“, heißt es im Strategischen Grundsatzdokument zu den bilateralen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland mit der Republik Indien.

Im Rahmen regelmäßiger Entsendungen von Einheiten der Bundeswehr in den Indo-Pazifik und gemeinsamer Manöver mit engen Partnern werde die Bundesregierung die Zusammenarbeit der Streitkräfte Deutschlands und Indiens verstetigen, heißt es in dem Papier, das vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. „Wir wollen außerdem die militärischen Ausbildungsbeziehungen durch die verstärkte Entsendung von Lehrgangsteilnehmenden intensivieren.“

Anzeige

Die Bundesregierung strebt nach eigenen Angaben überdies den Abschluss eines Abkommens zur gegenseitigen logistischen Unterstützung der Streitkräfte mit Indien an, um die Präsenz der Bundeswehr im Indo-Pazifik künftig zu erleichtern.

Anzeige

Des Weiteren soll der Austausch und die Kooperation in Rüstungsfragen ausgebaut werden. „Wir wollen, dass Indien künftig stärker auf deutsche Rüstungsunternehmen als Partner baut, auch um sich weiter aus seiner rüstungspolitischen Orientierung auf Russland lösen zu können“, schreibt die Bundesregierung. Deshalb werde die Bundesregierung ihre rüstungspolitische Zusammenarbeit mit Indien ausbauen, die Verlässlichkeit und Berechenbarkeit bei Rüstungsexportkontrollverfahren weiter verbessern, sowie die Zusammenarbeit zwischen deutschen und indischen Rüstungsunternehmen fördern und flankieren. Die Bundesregierung treffe dabei Entscheidungen auf Grundlage der geltenden nationalen und europäischen Vorgaben.

Dabei könnte ein Projekt zur Ausstattung der indischen Marine mit neuen Unterseebooten zum Testlauf werden, ob dieser Politikansatz Früchte trägt. Denn der deutsche U-Boot-Bauer thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) steht im Wettbewerb um sechs neue diesel-elektrische Boote. Presseberichten zufolge befindet sich nur noch die spanische Navantia im Rennen. Wie die indische Zeitung „The Hindu“ berichtet, hat der deutsche Botschafter in Indien, Philipp Ackermann, im Vorfeld des Besuchs von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Subkontinent mitgeteilt, dass Indien von der Bundesregierung einen Sonderstatus erhalten habe, der eine beschleunigte Genehmigung von Rüstungsexporten ermögliche.

Presseberichten zufolge steht Indien kurz vor der Auswahlentscheidung beim U-Boot-Projekt P75I. Wie es heißt, sollen ein halbes Dutzend Boote mit einem Air Independent Propulsion System (AIP) beschafft werden. tkMS kooperiert demnach mit dem indischen Unternehmen Mazagon Dock Shipbuilders Limited.
lah