Das Bundesministeriums der Verteidigung hatte bereits im Oktober 2024 angekündigt, dass die Arbeit der im November 2023 von Generalinspekteur Carsten Breuer eingesetzten „Task Force Drohne“ in die Linienstruktur des Ministeriums überführt werden soll, hartpunkt berichtete. Nun wurde entschieden, dass die Arbeit durch eine Doppelspitze weitergeführt wird.
Das „Themenfeld“ Einsatz von Klein- und Kleinstdrohnen sowie deren Abwehr wird zukünftig durch Ministerialdirigent Alexander Schott, Leiter Foschungs- und Innovationshub in der Abteilung Planung des BMVg, und Flottillenadmiral Christian Bock, Unterabteilungsleiter Militärstrategie, Einsatz und Operationen II im BMVg, „gemanagt“, wie die beiden Angehörigen des BMVg heute im Rahmen eines Vortrages auf der DWT-Tagung „Unbemannte Systeme X“ in Bonn erläutert haben.
Aufgabe des Sekretariats, welches als Pilotprojekt aufgebaut wurde und durch die Doppelspitze geführt wird, ist es, die strategische Ebene des Drohneneinsatzes in der Bundeswehr abzubilden, während das im Planungsamt der Bundeswehr gebildete „Dach-IPT“ sUxS/sLMS die operative Ebene abbilden soll.
Der MEO-Strang im BMVg soll in diesem Zusammenhang die Zuständigkeit für Bedarfsabbildung und den Einsatz der Systeme in der Truppe übernehmen, die sich beispielsweise auf Basis der Gegneranalyse und der Auswertung von Erfahrungen Dritter ableitet. Der Strang des Forschungs- und Innovationshubs übernimmt hingegen das Monitoring und die unterjährige Information zu Technologien und Innovationen der Drohnenkriegsführung.
Haupttätigkeitsfeld des neuen Sekretariats ist jedoch nicht die Beschaffung von Drohnen oder Drohnenabwehrsystemen, sondern die Beschleunigung des Gesamtprozesses zwischen Identifikation von einsatzrelevanten Innovationen und deren Einsatz durch die Truppe. Dazu soll die Doppelspitze die vorhandenen Strukturen in der Bundeswehr „nutzen und zusammenbinden“. Der bisherige Umgang mit dem sehr dynamischen Themenumfeld der Klein- und Kleinstdrohnen war dadurch geprägt, dass unterschiedliche Akteure in der Bundeswehr im Rahmen ihrer Möglichkeiten gearbeitet haben, teilweise auch parallel und unkoordiniert, bis bestimmte Abbruchkanten erreicht wurden. Eine breitflächige Realisierung der Vorhaben mit anschließender, zeitgerechter Vollausstattung der Truppe konnte so nicht erreicht werden. In der Bundeswehr „haben wir alle Fähigkeiten und Möglichkeiten“, um mit dem dynamischen Entwicklungsumfeld der Drohenthematik umgehen zu können, erklärte Schott im Rahmen seines Vortrages. Woran es jedoch „hapert“ sei, dass die Aufgabe durch alle gemeinsam angegangen werde. Ein gezieltes Management all dieser Fähigkeiten und Akteure soll diesen Umstand in Zukunft abstellen und den Zulauf von Drohnen in die Truppe beschleunigen.
Waldemar Geiger