Großbritannien entwickelt gegenwärtig einen Hyperschallflugkörper mit sogenannter Strike-Fähigkeit in einem rein nationalen Projekt. Wie das Ministry of Defence (MoD) in einer Mitteilung schreibt, wurde jüngst eine Vereinbarung zur verbesserten Zusammenarbeit bei dem Vorhaben getroffen.
Demnach haben sich 90 große und kleine Organisationen aus Industrie und Wissenschaft einen Platz in dem eine Milliarde Pfund schweren Hypersonic Technologies & Capability Development Framework (HTCDF) gesichert. Dieses solle die rasche Entwicklung fortschrittlicher Hyperschallraketen für das Vereinigte Königreich ermöglichen. Medienberichten zufolge plant das britische Verteidigungsministerium mit einer Einsatzfähigkeit der Waffe bis zum Ende dieser Dekade.
Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, können sich die Organisationen, die in das aus acht Losen bestehende Rahmenprogramm aufgenommen wurden, das vom Team Hypersonics (UK) des Verteidigungsministeriums geleitet wird, nun um Aufträge bewerben. Maximal sind für das Rahmenprogramm in den kommenden sieben Jahre eine Milliarde Pfund vorgesehen.
Wie es heißt, wurde die Projektabwicklung mit Blick auf Schnelligkeit konzipiert, wobei Mechanismen greifen sollen, die Abstimmungsschwierigkeiten und Zeitverluste vermeiden.
Die Ankündigung folgt auf die Erklärung des britischen Premierministers, wonach bis 2030 insgesamt 2,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Verteidigung ausgegeben werden sollen. Dies bedeute in den kommenden sechs Jahre zusätzliche 75 Milliarden Pfund.
Der Rahmen wurde Ende vergangenen Jahres bekannt gegeben, nachdem die britische Regierung ihre Absicht bekundet hatte, die Entwicklung einer souveränen britischen „Hyperschall-Strike-Fähigkeit“ zu beschleunigen und gleichzeitig die AUKUS-Zusammenarbeit mit Australien und den Vereinigten Staaten zu verstärken.
Der HTCDF wurde laut Mitteilung entwickelt, um einen reaktionsschnellen und flexiblen Weg zur Marktreife zu bieten, der eine rasche Realisierung der Fähigkeiten ermöglicht. Er dient der Auswahl von Zulieferern für die Erbringung von Dienstleistungen und Lieferungen zur Unterstützung der Forschung, Entwicklung und Erprobung von Hyperschalltechnologien bis hin zur Erlangung von finalen Fähigkeiten.
Neben etablierten Waffenherstellern und akademischen Einrichtungen werde fast die Hälfte der Lieferanten aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bestehen, von denen die überwiegende Mehrheit im Vereinigten Königreich ansässig sei, schreibt das MoD.
Der HTCDF wird den Angaben zufolge alle sechs bis zwölf Monate für neue Anbieter geöffnet, um sicherzustellen, dass das Verteidigungsministerium weiterhin auf neue Technologien und neue Marktkapazitäten zurückgreifen kann. Gelegenheiten zur Teilnahme am Rahmenprogramm werden im Beschaffungsportal des britischen Verteidigungsministeriums (Defence Sourcing Portal – DSP) ausgeschrieben.
lah
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