Anzeige

Hyperschall-Abwehr: MBDA kann Konzeptphase für HYDIS² starten

Anzeige

Der europäische Lenkflugkörperspezialist MBDA hat nach eigenen Angaben mit der europäischen Rüstungsagentur OCCAR sowohl eine Finanzhilfevereinbarung – finanziert durch den Europäischen Verteidigungsfonds – als auch einen Linked Procurement Contract – kofinanziert durch die Mitgliedsstaaten –  im Auftrag des HYDIS²-Konsortiums unterzeichnet. Dies sei die Voraussetzung dafür gewesen, um die Konzeptphase von HYDIS2 (HYpersonic Defence Interceptor Study) einzuleiten. Die Europäische Kommission hatte HYDIS² bereits im Juli 2023 für eine Finanzierung ausgewählt. Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande hatten sich für eine Co-Finanzierung entschieden.

HYDIS² steht laut MBDA für die Konzeptarchitektur- und Technologiereife-Studie eines endo-atmosphärischen Abfangsystems gegen neue High-end-Bedrohungen. Die Studie wurde vom HYDIS² Konsortium unter der Leitung von MBDA vorgeschlagen, um ein neues Abfangsystem gegen hypersonische und ballistische Bedrohungen für die Bedürfnisse der europäischen Nationen zu entwickeln.

Anzeige

Parallel zu HYDIS² arbeitet ein zweites Konsortium unter Führung von Diehl Defence und Sener im Rahmen von HYDEF ebenfalls an einen Flugkörper zur Abwehr von Hyperschall-Bedrohungen. Auch HYDEF wird vom Europäischen Verteidigungsfonds und Mitgliedstaaten finanziert und hat bereits die ersten Projekt-Meilensteine erreicht.

Anzeige

Mit der Unterzeichnung durch MBDA und OCCAR beginne eine dreijährige Konzeptphase. In dieser werde das am besten geeignete und wirksamste Konzept zur Abwehr von Hyperschallwaffen und ballistischen Raketen mit der dazugehörige Waffenarchitektur ausgewählt, schreibt MBDA.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, werden die Partner unter der Leitung von MBDA mit folgenden Aktivitäten starten:

  • Harmonisierung der Definition von Einsatzszenarien und der Waffensystemschnittstelle unter Berücksichtigung der EU- und NATO-Roadmaps
  • Erstellung einer gemeinsamen Definition der Bedrohungen basierend auf dem Wissen und der Erfahrung aller beteiligten Partner
  • Konsolidierung der Anforderungen an Waffensysteme und Integration in die gesamte Einsatzkette
  • Auswahl des für die Bedürfnisse der europäischen Nationen am besten geeigneten Abfangkonzepts (mit möglichen Varianten) und der zugehörigen Waffensystemarchitektur zur Vorbereitung einer Bewertungsphase mit dem Ziel einer Inbetriebnahme im Jahr 2035
  • Entwicklung von Technologien, die die Umsetzung des Konzepts zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft in der nächsten Programmphase ermöglichen
  • Organisation eines industriellen Netzwerks für die Entwicklung zukünftiger Anti-Hypersonischer-Raketensysteme

Am Ende der Konzeptphase soll den Angaben zufolge ein Systemkonzept stehen, das in der darauffolgenden Bewertungsphase zur Reife gebracht wird.

MBDA koordiniert laut Mitteilung das HYDIS² Konsortium, an dem 19 Partner und mehr als 20 Unterauftragnehmer aus 14 europäischen Ländern beteiligt sind. Neben MBDA in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien seien folgende Partner involviert: ArianeGroup, AVIO, Avio Aero, Bayern-Chemie, CIRA, DLR, GKN Fokker, LYNRED, MBDA, OHB System AG, ONERA, ROXEL France, THALES LAS France, TDW, THALES Netherlands und TNO.
lah