Anzeige

Investor Carlyle nicht mehr an tkMS interessiert

Anzeige

Die US-Investmentgesellschaft Carlyle hat ihr Angebot zum Einstieg bei Deutschlands größter Marinewerft thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) zurückgezogen. Wie tkMS-CEO Oliver Burkhard auf der Plattform LinkedIn schreibt, hat Carlyle die thyssenkrupp AG heute darüber informiert, den Bewertungsprozess für einen möglichen Teilverkauf der Marinesparte von thyssenkrupp an den US-Investor nicht weiter zu verfolgen.

Da zwischen thyssenkrupp und Carlyle Vertraulichkeit vereinbart worden sei, wollte Burkhard nur Infos zur Einordnung geben: Der Ausstieg von Carlyle aus dem Bieterprozess sei nicht betriebswirtschaftlich begründet und habe nichts mit der Qualität und finanziellen Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu tun. „Gerade deshalb bedauern wir die Entscheidung sehr“, schreibt Burkhard.

Anzeige

In einem Bericht des Handelsblattes heißt es, dass Carlyle sich zurückgezogen habe, weil es Widerstand in den Reihen der Bundesregierung gebe, den Marinekonzern an einen US-Investor zu veräußern.

Anzeige

Nach Angaben von Burkhard wird trotz des Ausscheidens des US-Konzerns der Weg zur Loslösung bzw. Verselbständigung von Marine Systems weitergegangen. „Die Gespräche mit der Bundesregierung zur Beteiligung des Staates an unserem Marinegeschäft sind nicht abgeschlossen. Und parallel dazu laufen auch unverändert intensive Sondierungen und Prüfungen weiterer werthaltiger Möglichkeiten. Diese beinhalten industrielle Partnerschaften und/oder Kapitalmarkt-Varianten“, so der tkMS-CEO. Als Alternative zum Einstieg eines Investors galt immer der Börsengang als weitere Option.

Marine Systems sei schon jetzt der größte Systemanbieter der maritimen Verteidigungsindustrie in Deutschland, schreibt Burkhard. „Unser Unternehmensverbund ist performant und verfügt über ausgezeichnete Perspektiven auf den relevanten Märkten. Unsere Auftragsbücher sind über Jahre gefüllt und wir kommen mit unseren internen Veränderungen gut voran. Wir alle können stolz auf das Geleistete sein. Mit Blick auf unsere aktuelle Unternehmensentwicklung sind wir unverändert in einer sehr guten Situation, die nächsten Schritte zu gehen.“ Der Manager kündigte an, daran zu arbeiten, eine Herauslösung aus der thyssenkrupp AG auf andere Art und Weise möglich zu machen.
lah