Das Luftverteidigungssystem Iris-T SLM wird zu einem „Verkaufsschlager“ des Überlinger Rüstungskonzerns Diehl Defence. Neben einer dreifach höheren Produktionsrate für die Ukraine, könnte womöglich auch die Bestellung der Bundeswehr verdoppelt werden. Zudem wurde das System erstmalig im Rahmen einer Luftverteidigungsübung der NATO eingesetzt.
Das ukrainische Verteidigungsministerium hatte bereits am 9. März bekanntgegeben, dass der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov bei seinem letzten Besuch in Deutschland mit Diehl Defence eine Absichtserklärung unterzeichnet hatte, die eine Verdreifachung der Lieferungen von Flugkörpern und Luftverteidigungssystemen vorsieht und den Weg für gemeinsame Industrieprojekte zur Verbesserung der Fähigkeiten der ukrainischen Luftverteidigung ebnen soll.
Auch der Bedarf der deutschen Luftwaffe, welche die Zuständigkeit für die bodengebundene Luftverteidigung in der Bundeswehr hat, soll dem Vernehmen nach über den bisherigen Bestellungen liegen. Gut informierte Kreise gehen davon aus, dass der Bedarf der Bundeswehr im Zuge der erwarteten Anhebung von NATO-Planungszielen von derzeit sechs bestellten Iris-T-SLM-Einheiten auf zwölf anwachsen könnte. Ähnliches gilt für den Flugkörperbestand, der für die Landes- und Bündnisverteidigung vorgehalten werden muss. Konkretes wird es dazu aber wohl erst geben, wenn die neuen NATO-Planungsziele Ende Juni beschlossen werden.
In der Zwischenzeit arbeitet die Luftwaffe an der Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft des Iris-T-SLM-Luftverteidigungssystems und die Einbindung in die integrierte Luftverteidigungsarchitektur der NATO (Integrated Air and Missile Defence bzw. IAMD). Die Luftwaffe hat das erste System im September 2024 offiziell in Dienst gestellt und mit dem Abschluss der Ausbildung des ersten Bedienpersonals für IRIS-T SLM von Diehl Defence die initiale Einsatzbereitschaft (Initial Operating Capability – IOC) für das System erreicht, hartpunkt berichtete. Nun wurde IRIS-T SLM nach Angaben der Bundeswehr erstmalig – wenn auch nur virtuell – im Rahmen einer NATO-Übung eingesetzt.
Einem am 17. März veröffentlichten Beitrag der Bundeswehr zufolge, wurde das Waffensystem IRIS-T SLM bei der virtuellen Übung Joint Project Optic Windmill 2025 – bei der die NATO die Luftverteidigung Europas übt – erstmals in die NATO-Verteidigungsarchitektur integriert.
wg