Die litauischen Streitkräfte haben eine nicht näher genannte Anzahl an modernen Panzerabwehrminen des Typs Sentry vom finnischen Hersteller Forcit Defence erhalten. Dies gab das litauische Verteidigungsministerium am 27. September 2024 in einer Mitteilung bekannt. Der Auftrag hat litauischen Angaben zufolge einen Gesamtwert von 5,9 Millionen Euro.
Der litauischen Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas äußerte sich zu der Bedeutung der Beschaffung. Kasčiūnas zufolge investieren die litauischen Streitkräfte priorisiert in den Austausch und die Modernisierung unterschiedlichster Minen, um damit im Bedarfsfall Geländeanschnitte sperren zu können. Die litauischen Streitkräfte führen dem Minister zufolge diese Maßnahmen im Verbund und abgestimmt mit den anderen beiden baltischen Staaten Estland und Lettland durch.
Die vom Hersteller als Sentry ATM System bezeichnete Panzerabwehrmine ist ein für die Bekämpfung verschiedener Rad- und Kettenfahrzeuge optimiertes Wirkmittel. Die Entwicklung der fernsteuerbaren Mine begann bereits 2012 und wurde 2022 abgeschlossen. Nach Angaben von Forcit Defence kann die verlegte Mine per Digitalfunk programmiert bzw. aktiviert oder deaktiviert werden. Dadurch kann die Mobilität der eigenen Truppen im verminten Gebiet entscheidend verbessert werden. Die verschlüsselte Funkkommunikation dient dem Schutz vor feindlicher Einwirkung auf die Mine, die den Anforderungen des Ottawa-Protokolls entspricht.
Zur Optimierung der Zielbekämpfung verfügt die Sentry-Mine über eine umfangreiche Fahrzeugbibliothek. Diese erlaubt dem zweiteiligen Wirksegment die auf das Ziel angepasste Bekämpfung, je nach Panzerschutz und Geschwindigkeit. Forcit Defence zufolge ist die Mine auch dahingehend ausgelegt, bestimmte an Fahrzeugen montierte Minenräumgeräte zu ignorieren und erst das Trägersystem anzugreifen. Neben der leistungsfähigen Sprengladung verfügt die Sentry-Mine auch über eine projektilbildende (Hohl)Ladung (Explosively Formed Projectile / EFP). Die Lagerfähigkeit der Mine gibt der Hersteller mit 25 Jahren an.
Kristóf Nagy
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