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M1156 Precision Guidance Kit – US-Regierung billigt Verkauf von 2-D-Kurskorrekturzündern an Dänemark

Waldemar Geiger

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Die dänischen Streitkräfte beabsichtigen, die im Aufbau befindlichen Rohrartilleriekräfte zum präzisen Wirken auf große Entfernungen zu befähigen und haben in diesem Zusammenhang eine Anfrage an die USA zur Beschaffung von Kurskorrekturzündern für Artilleriemunition gerichtet. Insgesamt sollen rund 5.800 2-D-Kurskorrekturzünder des Typs M1156 Precision Guidance Kit (PGK) beschafft werden.

Dies ist insofern interessant, als die dänischen Streitkräfte offenbar weiterhin Bedarf an GPS-gesteuerter Artilleriemunition sehen, obwohl diese Art von Munition relativ leicht durch Maßnahmen der elektronischen Kriegsführung gestört werden kann, wie der Ukrainekrieg zeigt. Der zur Verfügung stehende Bauraum in einem Artilleriezünder ist vergleichsweise klein, so dass nicht viel Platz für den Einbau gehärteter GPS-Empfänger besteht.

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Bei dem M1156 PGK handelt es sich um einen 2-D-Kurskorrekturzünder für 155mm-Artilleriemunition, den die US-Streitkräfte im Rahmen eines Bedarfs für präzise Feuerunterstützung im Afghanistaneinsatz von Alliant Techsystems – heute Bestandteil von Northrop Grumman – haben  entwickeln lassen. Die Einführung in die Truppe erfolgte 2013, damals zu einem Stückpreis von etwa 13.500 US-Dollar, seither soll der Preis signifikant gesunken sein.

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Mittels des PGK können reguläre 155mm-Artilleriegranaten – vorausgesetzt sie verfügen über eine Zünderbohrung die den 7 cm längeren Zünder aufnehmen kann – zu einer hinreichend genauen Präzisionsmunition umgewandelt werden.

Vier kleine aerodynamische Leitbleche am Zünderoberteil ermöglichen es dem Korrekturzünder, die Artilleriegranate auf das Ziel zu lenken. Der GPS-Empfänger vergleicht das Flugmuster des PGK mit den Koordinaten des Einschlagsortes und die Leitbleche passen die Flugbahn so an, dass die Granate auch tatsächlich dort trifft. Mittels des PGK lassen sich Genauigkeiten mit einem CEP von weniger als 50 m erzielen, vorausgesetzt dass das GPS-Signal nicht gestört wird. Die Sprengkraft der Munition wird dadurch nicht gemindert, da kein zusätzlicher Bauraum in der Munition für etwaige Steuerungsmechanismen benötigt wird. Der Nachteil von PGK ist der höhere Preis und ein einhergehender Verlust von etwa zehn Prozent Maximalreichweite, da der PGK-Zünder einen erhöhten Luftwiderstand hat.

Wie aus einer Veröffentlichung der Defense Security Cooperation Agency (DSCA) vom 15. August hervorgeht, wurde von Dänemark ein Kauf von 5,832 PGK-Kurskorrekturzünder samt dazugehöriger Zubehörteile, Kompatibilitätstests, Schusstabellen, technische Unterstützung, technische Daten, Schulungen für neue Ausrüstung und andere damit verbundene Elemente der Logistik und Programmunterstützung mit einem geschätzten Gesamtwert von 85 Millionen US-Dollar angefragt.

Die Lieferungen sollen im Fall einer Bestellung im Rahmen des „Foreign Military Sale“-Programms erfolgen und haben bereits die Zustimmung des US-Außenministeriums erhalten. Die finale Ratifizierung des Vertrages bedarf noch der Zustimmung des Kongresses, was jedoch als gesichert gilt. Erst nach erfolgter Zustimmung können der Käufer und die Industrie die finalen Details, inklusive des tatsächlichen Preises, aushandeln.

Waldemar Geiger