Die Niederlande wollen mit Hilfe anderer Patriot-Nutzerstaaten in naher Zukunft ein Patriot-System zusammenstellen und an die Ukraine liefern. Zu diesem Zweck werden die niederländischen Streitkräfte Kernkomponenten aus ihren eigenen Beständen zur Verfügung stellen und rufen andere europäische Länder auf, ebenfalls Kernkomponenten beizusteuern, wie aus einer Mitteilung des niederländischen Verteidigungsministeriums hervorgeht.
Demnach haben die Niederlande ermittelt, welche Länder potenziell Komponenten und Munition aus ihren eigenen Beständen beisteuern könnten. Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren appelliere an diese Länder, sich an dem Projekt zu beteiligen, heißt es im Text.
„Wir sind in Gesprächen mit Ländern, die ein Patriot-System zusammenstellen und auch ukrainische Besatzungen ausbilden könnten. Mit unserem Angebot und wenn andere potenzielle Partnerländer Teile und Munition zur Verfügung stellen können, können wir der Ukraine kurzfristig mindestens ein komplettes System liefern“, wird die Ministerin zitiert. „Der NATO-Generalsekretär hat kürzlich erklärt, dass wir als Bündnis vorübergehend unter die Mindestanforderungen für unsere Verteidigung gehen dürfen.“ Die industriellen Zulieferer hätten zugesagt, die Produktion und Lieferung von Ersatzkomponenten zu beschleunigen, so Ollongren.
Der Mitteilung zufolge ist sich die niederländische Regierung bewusst, dass Patriot-Systeme Mangelware sind, weise aber darauf hin, dass die Ukraine auch um Europa kämpfe.
In Europa nutzen bereits seit Jahren neben den Niederlanden und Deutschland, Spanien und Griechenland das Luftverteidigungssystem Patriot. Dazukommen Schweden, die Schweiz, Polen und Rumänien. Unbestätigten Presseberichten zufolge, hat die spanische Regierung gestern dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij die Lieferung von Patriot-Flugkörpern zugesagt. Das im Krieg mit Russland stehende Land hat bislang von Deutschland und den USA Patriot-Feuereinheiten erhalten.
lah
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