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OHB wird SARah-Satelliten offenbar neu bauen

Lars Hoffmann

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Die Satellitenkonstellation des Vorhabens SARah (Synthetic Aperture Radar altitude high) hat bislang nicht die volle Funktionstüchtigkeit, die eigentlich für 2024 vorgesehen war, erreicht. Das Problem besteht darin, dass zwei Bildaufklärungssatelliten auf Basis der „Synthetic Aperture Radar-Reflektorantennen“-Technologie der Firma OHB, die auch als Generalauftragnehmer fungiert, ihre Antennen bis vor kurzem nicht ausklappen konnten. Lediglich der dritte von Airbus Defence and Space gelieferte SARah-Satellit auf Basis der „Synthetic Aperture Radar-Phased Array“-Technologie mit Strahlschwenkung ist seit 2023 erfolgreich im Einsatz. Mit den drei Satelliten der Konstellation sollen hochauflösende Bilder von der Erdoberfläche gewonnen werden.

Nach Informationen aus Kreisen des Verteidigungsministeriums hat sich OHB nun bereiterklärt, die beiden Satelliten nachzubauen und dazu auch bereits die erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Wie es heißt, ist der Nachbau der Satelliten bis zum Jahr 2029 geplant.

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Bereits vor etwa zwei Wochen hatte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums hartpunkt auf Nachfrage mitgeteilt, dass das BMVg aufgrund des mit OHB geschlossenen Vertrages unverändert Anspruch auf die Bereitstellung von zwei funktionstüchtigen Satelliten habe.

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In Industriekreisen kursierten zuletzt Gerüchte, wonach bei einem der OHB-Satelliten womöglich eine Reflektorantenne nach umfangreichen Maßnahmen doch noch ausgefahren werden konnte. Sollte dies zutreffen, ist jedoch unklar, wieviel Treibstoff für die Operation verbraucht wurde und ob der Satellit damit einsatzfähig ist.

Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie wichtig hochwertige Aufklärungsdaten für den Erfolg auf dem Gefechtsfeld sind. Vor diesem Hintergrund gehen Beobachter davon aus, dass die Bundeswehr mittelfristig einen zusätzlichen Bedarf an Radaraufklärungssatelliten hat. Dem Vernehmen nach wird deshalb darüber diskutiert, einen weiteren „Synthetic Aperture Radar-Phased Array“-Satelliten, der eine höhere Leistungsfähigkeit als projektiert aufweisen soll, direkt bei Airbus zu bestellen. Insider wollen nicht ausschließen, dass eine Entscheidung bereits getroffen wurde. Würde der Auftrag noch im laufenden Jahr erteilt, dürfte der Zulauf vermutlich in einem ähnlichen Zeitrahmen erfolgen wie bei den beiden nachzubauenden OHB-Satelliten.

Lars Hoffmann