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One Way Effector – Vertical – erste Details zur Einsatzfähigkeit der KI befähigten Loitering Munition von STARK

Waldemar Geiger

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Die als One Way Effector – Vertical bezeichnete Loitering Munition des im „Stealth-Modus“ operierenden deutschen Start-Ups STARK ist einsatzbereit, wie hartpunkt aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat. Zudem ist es hartpunkt gelungen ein Bild der Einwegdrohne zu bekommen, welches das System im Flug bei eingeschränkter Sicht zeigt. Damit könnte Deutschland bald über einen weiteren Hersteller von günstiger und für die schnelle Fertigung ausgelegter Loitering Munition verfügen.

Loitering Munition bzw. Einweg- bzw. Strike-Drohnen sind eine Wirkmittelkategorie, die im Zuge des nunmehr dreijährigen Ukrainekrieges einen außerordentlichen Technologiesprung erfahren hat. Den wesentlichen Beitrag zu dieser Entwicklung haben jedoch weniger etablierte Rüstungskonzerne geleistet als vielmehr kleine, auf die Drohnenkriegsführung spezialisierte Unternehmen sowie Start-ups. Wehrtechnisch interessierte Kreise in Deutschland haben daher Anfang 2024 mit Interesse die Gründung eines deutschen Start-Ups vernommen, welches unter der Marke STARK Loitering Munition für den Einsatz in der Ukraine herstellen sollte.

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Viele Details über das Unternehmen oder das Produktportfolio wurden jedoch nicht publik. Lediglich ein im Herbst 2024 auf dem ukrainischen Onlineportal Militarnyi veröffentlichter und kurze Zeit später wieder gelöschter Beitrag gab einen „kurzen“ Einblick in die als SkyFall benannte Loitering Munition eines als „StarkDefence“ bezeichneten Unternehmens.

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In dem Beitrag wird die Aussage eines Unternehmensvertreters wiedergegeben, wonach das senkrecht startende und landende System, welches einen 5 kg schweren Gefechtskopf tragen kann, sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in der Testphase befand. Abgebildet war ein Wirkmittel mit X-förmigen Flügeln mit jeweils einem Propellerantrieb an der Flügelspitze. Zu sehen waren zudem ein Heckleitwerk mit vier kurzen, ebenfalls X-förmig angeordneten Flügeln. Insbesondere bei Loitering Munition ist das X-förmige Systemdesign sehr weit verbreitet. Prominente israelische, russischer und seit kurzem auch deutsche Vertreter der Wirkmittelkategorie setzen auf dieses Konstruktionsmerkmal, das eine hohe Stabilität bietet und im Endanflug steile Winkel erlaubt.

Wie hartpunkt nun aus gut unterrichteten Kreisen bestätigt wurde, finden derzeit in der Ukraine sogenannte Explosivtests mit der mittlerweile als One Way Effector – Vertical (OWE-V) bezeichneten Einwegdrohne statt. Im Rahmen dieser Tests wird die Loitering Munition mit scharfen Gefechtsköpfen bestückt.

Beobachter gehen davon aus, dass die Einsatzbereitschaft der OWE-V, welche der SkyFall-Einwegdrohne optisch gleicht, erreicht wurde. Kenner der Materie gehen davon aus, dass die Entwicklung der Loitering Munition neben Deutschland auch in der Ukraine erfolgt und dass das Unternehmen dafür ein Entwicklungs- und Testteam vor Ort verfügt, um neuste Erkenntnisse aus dem Krieg unmittelbar in die (Weiter)-Entwicklung der OWE-V einfließen lassen zu können.

Gut informierten Kreisen zufolge ist die OWE-V-Einwegdrohne in der Lage Ziele in einer Entfernung von bis zu 100 km punktgenau zu bekämpfen. Die elektrisch angetriebene Loitering Munition soll ein Abfluggewicht rund 31 kg aufweisen und in der Tat einen 5 kg schweren Gefechtskopf tragen, der auch zur Bekämpfung von Kampfpanzern geeignet ist. Da das System senkrecht starten und landen kann, kann es auch unabhängig von jeglicher Infrastruktur – bspw. einem Startkatapult – betrieben werden.

Die OWE-V soll dem Vernehmen nach über einen leistungsfähigen Flugkontrollkern und eine KI-gestützte Navigation verfügen, die der Loitering Munition eine GNSS-Signal-unabhängigen Positionsbestimmung und Navigationsfähigkeit erlauben. Auch der Endanflug (Terminal Guidance) soll KI-unterstützt ablaufen, so dass die OWE-V im Ziel-Endanflug selbst dann das Ziel nicht verliert, wenn die Telemetrie-Verbindung gestört werden sollte.

Die Aufnahme der STARK-Einwegdrohne beim Flug in der Nacht deutet zudem darauf hin, dass die OWE-V über eine Sensorik verfügt, die den Einsatz und die Zielbekämpfung bei eingeschränkter Sicht ermöglicht.

Waldemar Geiger