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Raketenartillerie – Milliardenauftrag für Lockheed Martin

Waldemar Geiger

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Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin ist von der U.S. Army in zwei voneinander unabhängigen Vorhaben mit einem Gesamtwert von rund 1,3 Milliarden US-Dollar beauftragt worden, Raketenartilleriesysteme des Typs M270 zu modernisieren sowie weitere radbasierte Raketenwerfer vom Typ M142 High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) herzustellen.

Wie aus einer Mitteilung des Pentagons vom 8. Mai hervorgeht, wurde das Unternehmen mit einer bis 2026 gültigen Rahmenvereinbarung für die HIMARS-Produktion samt unterstützende Dienstleistungen mit einem Gesamtwert von 861 Millionen US-Dollar ausgestattet.

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Das von Lockheed Martin produzierte Waffensystem M142 High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) ist ursprünglich als kosteneffizientere sowie in einer C-130 lufttransportierbare Alternative zum M270 MLRS entwickelt worden. Beide Systeme haben teilweise gleiche Komponenten, wie die Raketenstartbehälter.

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Zudem hat Lockheed Martin am gleichen Tag mitgeteilt, dass das Unternehmen von der U.S. Army einen Auftrag für die Modernisierung des M270 Multiple Launch Rocket Systemen (MLRS) in Höhe von 451 Millionen US-Dollar erhalten hat. Wie Lockheed weiter schreibt, sollen damit neben US-Systemen auch Raketenwerfer „globaler Partner“ – gemeint sind wohl weitere M270-Nutzer – modernisiert werden. Der Mitteilung zufolge folgt der Zuschlag einer ersten Vereinbarung aus dem Jahr 2019 sowie nachfolgender Verträge, die eine Modernisierung zur Sicherstellung der M270-Einsatzbereitschaft bis 2050 vorsehen.

Bei dem M270 MLRS – eine Variante des Werfers ist als Mittleres Artillerie Raketen System (MARS II) bei der Bundeswehr einführt – handelt es sich um einen schweren, kettengetriebenen, mobilen Raketenwerfer, der unter anderem mit C-17- und C-5-Flugzeugen transportiert werden kann und GMLRS-Raketen vom Typ M30 bzw. M31 sowie Raketen vom Typ M57 Army Tactical Missile System (ATACMS) abfeuern kann. Die Reichweite der GLMRS-Raketen beträgt bis zu 84 km, während die ATACMS Ziele in bis zu 300 km bekämpfen kann.

„Die Modernisierungsmaßnahmen werden dem kampferprobten Waffensystem zusätzliche Fähigkeiten verleihen und sicherstellen, dass die M270-Werfer auch in den kommenden Jahrzehnten hocheffektiv, zuverlässig und interoperabel mit den NATO-Streitkräften sind“, wird Jay Price, Vice President of Precision Fires bei Lockheed Martin, in der Mitteilung zitiert.

Die Modernisierung umfasst demnach eine vollständige Überholung und Aufrüstung der Systeme mit neuen Motoren, verbesserten gepanzerten Kabinen und dem neuen Common Fire Control System (CFCS), das die Kompatibilität mit der aktuellen und zukünftigen MLRS-Munitionsfamilie gewährleistet. Dem Unternehmen zufolge kann die nächste Generation von Lockheed Martins Extended-Range GMLRS-Raketen und Precision Strike Missiles (PrSM) nur von M270A2- und HIMARS-Werfern abgefeuert werden.

Waldemar Geiger