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Safran und MTU Aero Engines wollen Joint Venture für Hubschrauber-Triebwerk gründen

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Die französische Safran Helicopter Engines und die deutsche MTU Aero Engines haben eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung des 50:50-Joint-Ventures EURA unterzeichnet. Mit der Gründung von EURA vollziehen die beiden Unternehmen einer MTU-Mitteilung zufolge einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur gemeinsamen Entwicklung eines neuen, vollständig europäischen Triebwerks für die nächste Militärhubschraubergeneration. Das neue Unternehmen EURA werde seinen Sitz im französischen Bordes haben, den Geschäftsführer stelle die MTU.

Der Name EURA leitet sich den Angaben zufolge ab von EUropean Military Rotorcraft Engine Alliance. Das neu gegründete Unternehmen bilde das Herzstück eines umfassenderen Programms, in dessen Rahmen Industrie- und Technologiepartner aus weiteren europäischen Ländern zusammenarbeiten sollen.

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Das Joint Venture fokussiert der Mitteilung zufolge auf die Entwicklung eines neuen Triebwerks für die nächste Generation schwerer europäischer Militärhubschrauber. Diese solle 2040 in Dienst gestellt werden. Das künftige Triebwerk soll signifikante Effizienzsteigerungen bieten und hinsichtlich Betrieb und Instandhaltung deutlich günstiger sein.

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Mit dieser Zielsetzung eigne es sich für das EU-Projekt European Next Generation Rotorcraft Technologies (ENGRT), schreibt MTU. Die Gründung von EURA soll zudem dazu beitragen, dass sich ein zukünftiger Forschungsaufruf im Rahmen des European Defence Fund (EDF) eigens auf militärische Hubschraubertriebwerke bezieht, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Über EURA würden Safran Helicopter Engines und die MTU Aero Engines gemeinsam mit einem leistungsfähigen Konsortium von Partnern auf eine entsprechende Ausschreibung antworten.
 
„EURA garantiert die Souveränität der zukünftigen Militärhubschrauber, die Europa und die europäischen Nationen benötigen werden“, wird Cédric Goubet, CEO von Safran Helicopter Engines, in der Mitteilung zitiert. „Das Joint Venture ermöglicht es uns, die Entwicklung neuer Technologien, etwa mit Blick auf hybrid-elektrische Antriebe, und Hochtemperaturwerkstoffe anzustoßen. Damit können wir die Spezifikationen zukünftiger Hubschrauberprojekte erfüllen.“

Nach Aussage von Michael Schreyögg, Programmvorstand der MTU Aero Engines, trägt das Programm dazu bei, Europas Souveränität und Hochtechnologie-Lieferketten zu stärken. „Die Entwicklung dieses Triebwerks der nächsten Generation erfordert effizientes Projektmanagement und eine schnelle, flexible Entscheidungsfindung. Beides gewährleisten wir mit EURA.“

Dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung war laut Mitteilung eine Absichtserklärung vorangegangen, die Safran und MTU im Juni 2023 auf der Pariser Luftfahrtmesse unterzeichnet hatten. Die Zusammenarbeit für den Antrieb der nächsten europäischen Militärhubschraubergeneration ergänzt die bereits bestehende Kooperation der beiden Unternehmen für den Antrieb des New Generation Fighter im Rahmen des FCAS-Programms.
lah