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Tausende FPV-Drohnen für die litauischen und ukrainischen Streitkräfte

Kristóf Nagy

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Das litauische Unternehmen Granta Autonomy liefert „First-Person-View (FPV) Quadrocopter“-Drohnen des Typs GA-10FPV-AI an die litauischen und ukrainischen Streitkräfte. Dies geht aus einer am 26. September veröffentlichten Meldung des Unternehmens hervor. Die Kosten des gesamten Auftrages für beide Lieferungen haben der Mitteilung zufolge einen Gesamtwert von einer Million Euro und werden vom litauischen Verteidigungsministerium getragen.

Laut Angaben des Unternehmens ist die Beschaffung Teil der groß angelegten Fähigkeitssteigerung der litauischen Streitkräfte in Bezug auf unbemannte Luftfahrzeuge (UAS). Die ersten Drohnen des insgesamt 2.300 für Litauen und knapp 5.000 für die Ukraine vorgesehenen Loses, das insgesamt acht Millionen Euro groß ist und nur zu einem Teil durch Granta Autonomy bedient wird, soll bereits Ende September ausgeliefert werden. Für das 2015 gegründete Unternehmen ist dies dem eigenen Bekunden nach der größte Auftrag für die neu entwickelte Quadrocopter-Drohne.

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Die GA-10FPV-AI von Granta Autonomy besteht dem Hersteller zufolge aus dem senkrechtstart- und -landefähigem UAS, einer Bodenkontrollstation mit FPV-Brille, einem Controller, einem Batterieladegerät, Antennen und einem Monitor für die externe Videoanzeige. Das System biete eine Reihe von Anpassungsoptionen für Videoübertragungsfrequenzen sowie Kameratypen und sei daher für verschiedene Missionen und Umgebungen geeignet. Die Möglichkeit, vorprogrammierte Missionen zu absolvieren, gewährleistet laut Granta Autonomy zudem einen Betrieb, mit hohem Autonomiegrad, insbesondere im Falle des Abbruchs der Telemetrieübertragung oder der Unterdrückung der GNSS-Navigation durch elektronische Kriegsführung. Über konkrete Leistungsparameter des UAS war bis auf die Nutzlast von 3 kg indes nichts zu erfahren.

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Das ambitionierte litauische Kleinstdrohnen-Programm orientiert sich an den Erfahrungen der ukrainischen Streitkräfte. Auch die GA-10FPV-AI sei bereits auf dem Gefechtsfeld unter realen Bedingungen in Bezug auf Drohnenabwehr und elektronische Gegenmaßnahmen erprobt worden, so der Hersteller. Litauen hatte im Juni angekündigt, ein Drohnen-Ökosystem aufzubauen, das die gesamten litauischen Streitkräfte umfasst. Die Initiative soll auch auf die Bevölkerung ausgeweitet werden. Im Juli wurde bekannt, dass taktische Aufklärungsdrohnen des Herstellers Threod Systems vom baltischen Staat beschafft wurden. Darauf folgte Mitte September die Nachricht, dass im Wert von 2,5 Millionen Euro Quadrocopter-Kleinstdrohnen vom Typ Anafi UKR des französischen Herstellers Parrot im Zulauf seien. Insgesamt planen die litauischen Streitkräfte bis 2030 mit einem Budget von 200 Millionen Euro für die Beschaffung von Drohnen.

Kristóf Nagy