Anzeige

THOR – Kommando Spezialkräfte beschafft Duellsimulator aus Österreich

Waldemar Geiger

Anzeige

Das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr beschafft im Rahmen des Vorhabens „Duellsimulator Spezialkräfte“ ein lasergestütztes Gefechtssimulationssystem des Typs THOR des österreichischen Herstellers FACT Systems GmbH. Dies geht aus einer Mitteilung des Herstellers auf seiner offiziellen Webseite hervor.

Bei dem Vorhaben Duellsimulator Spezialkräfte wurde einer heute veröffentlichten Mitteilung des Bundeswehr-Beschaffungsamtes BAAINBw auf der europäischen Online-Vergabeplattform TED zufolge ein System gesucht, dass „die simulationsgestützte Ausbildung der Spezialkräfte unter realitätsnahen Bedingungen ermöglichen“ soll. „Im Gegensatz zum Duellsimulator AGDUS soll ein einfacheres, leichteres System beschafft werden, das die Spezialkräfte bei ihrer taktischen Bewegungsfreiheit nicht behindert und unkompliziert in die persönliche Ausrüstung zu integrieren ist“, heißt es in der Mitteilung. Neben der Sensorik wurde auch die Lieferung eines Aufstecksystems gefordert, das in Kombination mit der regulären Bewaffnung der Kommandos genutzt werden kann. Gesucht wurde keine Entwicklungslösung, sondern ein sogenanntes Commercial Off-The-Shelf-Produkt das „für den Verkauf an die Öffentlichkeit hergestellt“ wird, leicht erhältlich ist und zudem für die Nutzung in den Streitkräften verwendet werden kann.

Anzeige

Das System Duellsimulator Spezialkräfte setzt sich dem BAAINBw zufolge aus unterschiedlichen Sensor- und Waffenmodulen sowie einem Muskelkontraktionsaktivator zusammen, die Komponenten werden im Rahmen der geschlossenen Rahmenvereinbarung an die Spezialkräfte geliefert. Auch Systeme für die Leitung sowie Feinddarstellung gehören dazu. Der BAAINBw-Mitteilung zufolge hat sich neben der FACT Systems GmbH kein weiteres Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt.

Anzeige

Die Besonderheit des ausgewählten Gefechtssimulationssystems THOR liegt Herstellerangaben zufolge in dem Single-Sensor-Ansatz. Dabei werden die Körpersensoren, die die Trefferlage bei Beschuss detektieren und anzeigen sollen, nicht wie sonst üblich geschlossen in Form eines Gurtsystems oder einer Weste verbunden und über die Kampfausrüstung des Soldaten gezogen. Der Ansatz von FACT Systems sieht vor, dass die THOR-Sensoren einzeln und kabellos an den notwendigen Stellen der Kampfausrüstung befestigt werden. Somit wird verhindert, dass die übergezogene Sensorweste den sonst üblichen Zugriff auf die Ausrüstung/Taschen behindert. Der Soldat kann daher alle im Gefecht notwendigen Tätigkeiten, wie beispielsweise das Nachladen der Waffe aus den unterschiedlichen Magazintaschen, in gewohnter Art und Weise durchführen und genauso üben wie er im realen Gefecht kämpfen würde.

Treffer können an den am Sensor angebrachten LED-Leuchten mittels Farbsignalen (IR-Lichtsignal ist ebenfalls enthalten) angezeigt werden, so dass der Schütze auch optisch eine Wirkung im Ziel wahrnehmen kann. Dem Getroffenen werden die Treffer ebenfalls angezeigt, indem ein entsprechendes Signal an den am Körper angebrachten Muskelkontraktionsaktivator gesendet und eine elektromagnetische Muskelstimulation ausgelöst wird.

Waldemar Geiger