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U.S. Navy will Kriegsschiffe auf See mit Raketen bestücken

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Die U.S. Navy will in Zukunft die Raketenbestände ihrer Kriegsschiffe auf See aufmunitionieren und hat dazu erste Tests gestartet. Wie aus einem Beitrag auf der offiziellen Website der Navy hervorgeht hat das Naval Surface Warfare Center, Port Hueneme Division (NSWC PHD) vor wenigen Wochen die erste Demonstration des Transferrable Rearming Mechanism (TRAM) an Land durchgeführt. Mit diesem Mechanismus sollen die Überwasser-Kampfschiffen der amerikanischen Marine Raketenkanister des Mk 41 Vertical Launching Systems (VLS) auf See nachladen. Das von Lockheed Martin hergestellte VLS für Schiffe ist das Standard-System der Navy zur Lagerung und dem Verschuss von Raketen und Marschflugkörpern.

Bei dem jüngsten Test an Land wurden den Angaben zufolge zum ersten Mal Echtzeit-Analysen durgeführt und es erfolgte eine direkte Überwachung durch Instrumente. Die Ergebnisse sollen in die weitere Entwicklung einfließen.

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Durch eine Aufmunitionierung während der Fahrt könnten die Kriegsschiffe länger in dem ihnen zugewiesenen Seegebiet verbleiben. Gegenwärtig müssen die Schiffe nach Verschuss ihrer Kampfbeladung einen Hafen anlaufen, wo die Bestände mit Hilfe eines externen Krans aufgefüllt werden. Sollte ein Gegner Salvenangriffe starten, wie dies die Huthis im Roten Meer in jüngster Zeit häufiger unternommen haben, sind folglich mehr Schiffe erforderlich, um eine Abwehr auf See sicherzustellen, da sich einige Einheiten stets auf dem Weg zu oder von einem Hafen zur Aufmunitionierung befinden oder dort beladen werden.

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Der Secretary of the Navy, Carlos Del Toro, wird in dem Beitrag mit der Aussage zitiert, dass noch im laufenden Jahr eine Demonstration des TRAM auf See geplant werde. Man sei auf einem guten Weg das neue System in zwei oder drei Jahren in Betrieb nehmen zu können, so Del Toro.

Medienberichten zufolge waren frühere Versionen des Mk 41 auf den Kreuzern der Ticonderoga-Klasse und den Zerstörern des ersten Loses der Arleigh-Burke-Klasse zum Nachladen auf See befähigt. Dazu verfügten die Schiffe über einen Kran an Bord. Aufgrund hoher Gewichtslasten bei Mk-41-Kanistern für bestimmte Tomahawk-Marschflugkörper und Boden-Luft-Raketen wurde offenbar später von einer Beladung auf See abgesehen und die Kräne abgebaut – wohl nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen. Auch die Deutsche Marine nutzt das Mk 41 VLS, etwa auf den Fregatten der Sachsen-Klasse.
lah