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U212 CD – Norwegen soll zwei weitere U-Boote bekommen

Waldemar Geiger

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Nachdem sich alle Parteien des norwegischen Parlaments einstimmig auf den langfristigen Plan der Regierung für die norwegische Verteidigung im Zeitraum 2025-2036 geeinigt haben, ist der Weg für den Aufwuchs der norwegischen Streitkräfte frei. Abweichend von dem im April 2024 vorgelegten Plan der norwegischen Regierung, hartpunkt berichtete, sollen nun zwei zusätzliche U-Boote der Klasse 212 CD der deutschen Werft thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) für die norwegische Marine beschafft werden.

Nachdem bereits vier neue U-Boote der Klasse 212 CD in Zusammenarbeit mit Deutschland genehmigt worden sind, empfahlt die norwegische Regierung die Beschaffung von mindestens einem weiteren U-Boot dieses Typs. Medienberichten zufolge haben sich konservative Kräfte des Parlaments für die Beschaffung von zwei Booten eingesetzt.

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Neben der Beschaffung des zusätzlichen U-Bootes sieht die Einigung des Parlamentes auch die Beschaffung eines zusätzlichen Langstreckenflugabwehrsystems für die norwegischen Streitkräfte vor, um den Schutz gegen ballistische Raketen zu verbessern.

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Die norwegische Regierung hatte dem Parlament eine massive Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 600 Milliarden NOK (ca. 52 Milliarden Euro) über die nächsten 12 Jahre vorgeschlagen. Der langfristigen Plan für die norwegische Verteidigung sieht bis 2036 ein Verteidigungsbudget von insgesamt 1.624 Milliarden NOK vor, was rund 143 Milliarden Euro entspricht.

Die wichtigsten Prioritäten des Verteidigungsplans werden seitens der norwegischen Regierung wie folgt angegeben:

  • Behebung kritischer Mängel in der heutigen Verteidigungsfähigkeit, u.a. durch Aufstockung der Munitions- und Materialbestände, Instandhaltung von Gebäuden und wichtiger Infrastruktur, Erhöhung der Aufnahmekapazität für Verbündete und Einstellung von mehr Personal.
  • Investitionen in das Personal der Streitkräfte: Bis 2036 plant die norwegische Regierung die Einstellung von rund 4.600 weiteren Wehrpflichtigen, 13.700 weiteren Reservisten und 4.600 weiteren Mitarbeitern sowie eine erhebliche Steigerung der Qualifikation.
  • Erhebliche Investitionen in die Schifffahrt: Die Marine erhält mindestens fünf neue Fregatten mit U-Boot-Hubschraubern, neue U-Boote und eine standardisierte Schiffsklasse mit bis zu zehn großen und achtzehn kleineren Schiffen.
  • Erhebliche Stärkung der Armee und der Nationalgarde mit mehr Kampfkraft: Das Heer wird von einer auf drei Brigaden erweitert, eine in Finnmark, eine in Troms und eine neue Brigade Süd. Außerdem wird sie mit Fähigkeiten zur präzisen Wirkung in der Tiefe, mehr Panzern, Flugabwehrsystemen und Hubschraubern für das Heer und die Spezialkräfte verstärkt. Die Heimwehr wird auf insgesamt 45.000 Soldaten aufgestockt.
  • Historische Investition in die Luftverteidigung: Die Regierung wird Flugabwehrsysteme mit großer Reichweite zum Schutz vor ballistischen Kurzstreckenraketen beschaffen. Das bestehende Luftverteidigungssystem NASAMS wird verdoppelt und für einen besseren Schutz gegen Drohnen und Raketen weiterentwickelt. Sowohl die Luftwaffe als auch das Heer werden mehr Systeme erhalten.
  • Besseres Situationsbewusstsein: Verbesserung der Fähigkeit zur Schaffung eines besseren Situationsbewusstseins durch mehr Überwachung, Präsenz und Kontrolle in den norwegischen Nachbargebieten mit Hilfe neuer Schiffe und dem Ausbau der Satelliten- und Drohnenkapazität.

Waldemar Geiger